17. Jänner 2016 - Unser Fritz Brandstetter als NÖ-Feuerwehrtauchkommandant bestätigt und er bekam hohe Bundesauszeichnung
Vermisste Personen, versunkene Bagger, vier gestohlene Tresore im Vorjahr, zuletzt mehrere gestohlene Kennzeichen und vor allem Einsätze aufgrund der gestiegenen Zahl der Frachter auf der Donau: die Gründe für Alarmierungen der niederösterreichischen Feuerwehrtaucher sind vielfältig und seine Männer stehen oft vor extremen Herausforderungen. Das sagt der Amstettner Friedrich Brandstetter, der am Freitag in der Landesfeuerwehrzentrale in Tulln als ehrenamtlicher Sonderdienstkommandant des niederösterreichischen Feuerwehrtauchdienstes bestätigt wurde. Gleichzeitig erhielt der 53-jährige Angestellte das hohe Silberne Verdienstzeichen des österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes, außerdem wurde er zum Abschnittsbrandinspektor (ABI) befördert.
Das Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Preinsbach ist seit 1982 bei den Feuerwehrtauchern. Seit 2002 leitet er die vier Gruppen, die sich nach den vier Landesvierteln gliedern – die Mostviertler Zentrale befindet sich in Purgstall. Die Ausbildung, der er auch vorsteht, ist extrem herausfordernd. Um es anschaulich zu machen: Es melden sich nur physisch topfite Feuerwehrleute. Aber vom jetzigen dreijährigen Ausbildungslehrgang sind nach zwei Jahren von 76 Bewerbern nur mehr 10 dabei. Elf Module gibt es, besonders hart sind das Höhlen- und Eiswassertauchen sowie Tage, an denen bis zu neun Stunden unter Wasser trainiert wird. „Bei uns lernt man seine Grenzen kennen“, so Brandstetter, der selber schon dreimal in Lebensgefahr unter Wasser war. Eines betont der NÖ-Tauchkommandant: „Ich möchte mich besonders bei den Familien für die ‚Freigabe‘ der Taucher danken, denn die Sache ist zeitraubend und gefährlich!“ Natürlich stehe die Sicherheit im Vordergrund: die Sicherheit von sich selbst und der in Not Geratenen, daher sei die erwähnte beinharte Ausbildung so zentral.
Im Vorjahr wurden seine 67 aktiven Kameraden zu 29 Einsätzen niederösterreichweit gerufen. Ersthelfer sind nach Alarmierungen meist rasch am Einsatzort, da sie geographisch gut über das ganze Bundesland verteilt sind. Eines seiner schönsten Erlebnisse neben der erwähnten Kameradschaft? „Die Rettung eines Ruderers, der auf der Donau in Todesgefahr war.“ 650 Stunden brachte das Kommando des NÖ-Tauchdienstes im Vorjahr ehrenamtlich auf, ein Gutteil des Urlaubs ebenso: für Einsätze und die vielen anspruchsvollen Übungen und Schulungen. Brandstetter: „Ich muss mich zu 1000 Prozent auf meine Leute verlassen können!“ Er kennt seine Leute bestens und spricht von großartiger Kameradschaft unter den niederösterreichischen Feuerwehrtauchern, man tue alles aus Dienst am Nächsten.